Besonderes in unseren Kirchen

Hauswalde

Wenn man durch Bretnig-Hauswalde fährt, dessen Verwaltungszentrum heute Bretnig ist, wird es nicht gleich sichtbar, dass Hauswalde kirchlich gesehen schon eine lange Geschichte hinter sich hat. Dabei wird Hauswalde bereits in der
Meißner Matrikel von 1346 als Kirchdorf erwähnt. Das Alter der jetzigen Kirche ist nicht feststellbar. Sie war eine Patronatskirche einer Rittergutsherrschaft.


Zur Kirchgemeinde gehörten bis 1904 die Bretniger Gemeindeglieder nördlich der Röder und des Hauswalder Baches. Friedhof war bis 1866 der ummauerte Kirchhof. 1860 wurde der neue Friedhof kirchennah angelegt. Die Kirche wurde mehrfach um- und ausgebaut und zeigt sich heute als schlichte Predigtkirche mit längsseitig zweigeschossigen Emporen, der Orgelempore, einer herrschaftlichen Betstube über der Sakristei und dem westseitigen 35 Meter hohen Turm mit drei Bronzeglocken.


Die Orgel aus dem Jahre 1842 ist die einzige erhaltene Orgel von Wilhelm Flügel.


Die Farbigkeit der barocken Sandsteinkanzel von 1714, ein Geschenk der Gräfin Charlotte Sophie von Hohlberg, geb. von Gersdorf, ist ein besonderer Blickfang. Sie trägt das Gräfliche Hohlbergsche Wappen und das der Freiherrn von Gersdorf. Diese Kanzel stand ursprünglich an der Nordseite des Altarplatzes und wurde erst 1773 in den neuen hölzernen Altar eingebaut, wobei man den Kanzelfuß als Fuß für den polygonalen Taufaufsatz nutzte. Kanzel und Taufe wurden vom Holzbildhauer Johann Christian Kirchner geschaffen.


Der Fabrikbesitzer Adolf Horn stiftete 1896 ein Buntglasfenster rechts des Altars, das den segnenden Christus darstellt.


Im Altarbereich findet sich neben Bildnissen des Freiherrn von Gersdorf und seinem Sohn ein Porträt des Pfarrers Georg Chladni (1680–1692). Ein weiteres Bildnis, das des Pfarrers Johann Müller (1643–1658), gibt es allerdings seit 2006 nur noch als Kopie im Kirchenraum, da das Original gestohlen wurde.


Das wohl schönste und auch älteste Objekt in der Kirche ist eine kleine Holzfigur des St. Georg aus dem 14. Jahrhundert. Vermutlich gehörte diese Skulptur zu einem gotischen Flügelaltar.


Die bisher letzte umfangreiche Innenrestaurierung mit der Rückführung zur alten barocken Ausmalung erfolgte 1951 / 52.

(Text und Fotos aus „Komm und sieh“, hrsg. vom Ev.-Luth. Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz, Lusatia Verlag, Bautzen, 2011)

Sanierung von Dachtragewerk und Kirchendach der Kirche in Hauswalde mit Logenanbau

Die Kirche in Hauswalde ist die wahrscheinlich älteste Kirche des Rödertals in der Westlausitz. Vermutlich entstand unsere Kirche im 13. Jahrhundert. Seit der Gründung wurde die Kirche immer wieder umgebaut und erweitert. Das letzte Kirchendach stammte wohl noch aus dem 19. Jahrhundert und war völlig marode, immer wieder vielen bei Sturm einzelne Ziegel herunter. Im Dachtragewerk wurde ein erheblicher Befall mit Hausschwamm festgestellt. Deshalb war eine Sanierung von Dachtragewerk und Dachstuhl sehr dringlich.

2021 konnten die Arbeiten beginnen. Nun sind sie so gut wie abgeschlossen. Das Dach ist neu eingedeckt. Das Dachtragewerk ist saniert.


Unser Bauvorhaben wird durch LEADER / EPLR 2014-2020 unterstützt.

Ohne die umfangreichen Fördermittel durch LEADER, umfangreiche Zuweisungen der Landeskirche und viele Spenden wäre dieses große Bauvorhaben nicht möglich gewesen. Wir danken allen Geldgebern sehr herzlich.

Pfr. Tobias Schwarzenberg